
Wie Pilze aus dem Boden: Beratungsinstitute und private Coaches
Vage Berufswünsche und unklare Ausbildungswege
Fast jede*r „weiß „irgendwie“, was er/sie mal später machen will, kann es aber nicht richtig fassen, was genau, und schon gar nicht, wie er/sie dahin kommt. Auch wenn die Wahl endlich getroffen wurde, muss sie nicht unbedingt die richtige sein. Fast ein Drittel aller Studierenden brechen ihr Studium ab. Ursachen hierfür sehen Expert*innen in der riesigen Auswahl, in den rasant verändernden Technologien oder auch darin, dass die Schulabgänger*innen immer jünger werden und oftmals weniger finanziellen Druck haben, etwas durchziehen zu müssen. Dennoch bleibt die Zahl alarmierend. Steigende Studienaabbrecherquoten haben z.B. gerade in den vergangenen Jahren verstärkt zu verstetigenden Kooperationen zwischen Hochschulen und Schulen geführt. Die Zusammenarbeiten haben u.a. das deutlich erklärte, gemeinsame Ziel, v.a. Oberstufenschüler*innen möglichst früh und be-greif-bar bei der Studien-und Berufswahl zu unterstützen. Einige Stimmen sprechen sich deshalb für eine noch frühere Studien- und Berufsorientierung in der Mittelstufe aus.

Beratungsangebot insgesamt sehr gut
Denn insgesamt ist das Beratungsangebot sehr gut, gerade an und mit den Hochschulen. Praktika, Schnuppertage, Hochschultage, Job- und Studienmessen gibt es zuhauf. Statt abstrakten Vorträgen berichten etwa Studierende von ihren Erfahrungen mit den jeweiligen Studiengängen und bieten gemeinsam mit Studienberater*innen, Hochschulmitarbeiter*innen und Professor*innen viel Raum für Fragen und Gespräche.
Ähnliches gilt für die Ausbildungs- und Berufsberatung seitens der Agenturen für Arbeit, die meist zu Unrecht mit dem Vorurteil zu kämpfen hat, sie böte nur Mangelberufe an. Denn sowohl in den Beratungen der Hochschulen als auch in denen der Agenturen für Arbeit wird sich üblicherweise Zeit für die Ratsuchenden genommen, um dabei zu unterstützen, einerseits gemeinsam die Stärken und Interessen herauszufiltern und Ausbildungs- und Berufswege zu ermitteln und andererseits, die Informationsflut einschätzen und bewältigen zu lernen.
Schließlich ist die Berufswahl sowie der mögliche Ausbildungs- bzw. Studienweg ein langer Findungsprozess, der mit sehr persönlichen und entscheidenden Fragen an sich selbst einhergeht. Also, keine Panik! Druck rausnehmen! Öfter auch mal mit Familie, Freunden und Experten aus dem Arbeitsmarkt sprechen! Dann klappt das auch mit der Wahl – ohne Qual!